Das Kunststoffglas sorgte als eines der ersten Alternativmaterialien zum herkömmlichen Fensterglas für einen sicheren Schutz von Uhren. Uhrenfreunde sind heute vor allem von der einfachen Pflege, dem günstigen Preis und dem klaren Blick auf die aktuelle Uhrzeit begeistert. Weniger gut schneidet das Kunststoffglas in der Kategorie Kratzanfälligkeit ab; dieses vermeintliche Manko lässt sich aber durch einfaches Polieren leicht ausgleichen.
Kunststoffglas-Uhren: Merkmale und Varianten
Kunststoffglas besteht aus dem Material PMMA (Polymethylmethacrylat), ein leichtes Plastik, das seit einigen Jahren auf dem Uhrenmarkt präsent ist. Unter den Namen Plexiglas oder Acrylglas wird es ebenso vertrieben. Heute kommt es vorwiegend auf den Uhren zum Einsatz, die einen Vintage-Look kreieren sollen. Weniger schlicht ausgestattet als das zurückhaltende Mineral- oder Saphirglas, sorgt das Kunststoffglas oft für den leicht nostalgischen Effekt.
Es gibt sowohl normale, unbehandelte Kunststoffgläser als auch Varianten mit Armierung. Zweitere sorgen durch einen zusätzlichen Stahlring für einen optimalen Schutz gegen äußere Einflüsse. So können diese speziellen Kunststoffglas-Uhren beispielsweise starker Wärmeeinstrahlung und einem hohen Druck besser trotzen. Dadurch ist es trotz der geringen Materialdichte nicht unmöglich, Sportler- oder Outdoor-Uhren mit Kunststoffglas auszustatten.
Vorteile der Uhren aus Kunststoffglas
Der größte Vorteil einer Kunststoffglas-Uhr wird in der Lesbarkeit gesehen. Das Ziffernblatt wirkt dank des Kunststoffmaterials natürlich, klar und bleibt durch die fehlende Lichtreflexion auch unter Sonneneinstrahlung gut ablesbar. In puncto Tragekomfort gibt es ebenfalls gute Nachrichten: Kunststoffglas-Uhren verfügen über ein geringes Eigengewicht und sorgen daher für eine wunderbare Leichtigkeit am Handgelenk.
Gegenüber festen Stößen und dumpfen Aufschlägen zeigt sich Kunststoffglas unbeeindruckt. Kratzer können zwar recht schnell entstehen, aber ebenso leicht wieder entfernt werden – durch das einfache Polieren von Kunststoffglas. Dieses gelingt mit einer herkömmlichen Politur binnen weniger Minuten. Auch ist ein kompletter Austausch des Glases aufgrund zahlreicher Kratzer meist kostengünstig.
Gibt es Nachteile?
Ein Nachteil der Kunststoffgläser ist die geringe Dichte des Materials, die wiederum das Entstehen von Kratzern begünstigt. Auch verfügen die nicht armierten Modelle über eine geringe Wasserdichtigkeit. Bei Taucheruhren kommt Kunststoffglas in dieser Variante daher nicht zum Einsatz.
Ein Nachteil des eigentlich so klaren Displays ist das Risiko der schnellen Vergilbung. Davon können sowohl das Glas selbst als auch die Ziffernblätter der Uhr betroffen sein. Die Vergilbung entsteht durch eine zu starke Sonneneinstrahlung und die damit verbundene Wärme, welche sich negativ auf die Uhrendichtung auswirken kann. Eine langanhaltende Schönheit gibt es bei Kunststoffglas-Uhren also nur dann, wenn sie vor zu intensiver UV-Strahlung geschützt wird.
Kunststoffglas polieren: In wenigen Sekunden zu neuem Glanz
Kunststoffglas zu putzen, ist wunderbar einfach und es gibt nur wenige Dinge zu beachten. Dazu gehört, dass Plexiglas niemals trocken gewischt werden sollte. Ein weiches, mäßig nasses Tuch mit etwas Spülmittel, Neutralreiniger oder Seife dient als Werkzeug erster Wahl. Auch auf Kunststoffglas angepasste Pflegeprodukte sind im Handel vorhanden, aber nicht immer notwendig. Wichtig ist, dass mögliche Schleifpartikel in der Waschlotion sehr fein und mild sein müssen, um die Kratzer auf dem Kunststoffglas nicht noch zu verstärken.
Es gibt auch ein Hausmittel gegen leichte Beschädigungen auf dem Kunststoffglas: Um feine Kratzer zu behandeln, kann man mit Zahnpasta das Kunststoffglas polieren. Diese wird mit Hilfe eines weichen Tuchs oder der weichen Zahnbürste selbst mit dem Glas verrieben. Anschließend wird die Uhr wie gewohnt gereinigt.
Uhren mit Kunststoffglas: Nostalgie-Effekt gewünscht
Kunststoffglas-Uhren sind aufgrund der oft besser passenden Alternativen heutzutage relativ rar gesät. Es gibt aber einige bewährte Uhrenmarken wie Junghans, die nach wie vor auf die Vorteile des leichten Schutzglases setzen. Meist wird auf eine spezielle Beschichtung zurückgegriffen, welche dafür sorgt, dass das Kunststoffglas an Robustheit hinzugewinnt und so nach wie vor das Herz einiger Uhrensammler erobern kann.
Die Marke Junghanssetzt mit dieser nostalgisch anmutenden Automatikuhr auf ein robustes Gehäuse aus Edelstahl. Optisch erinnert die Uhr an eine längst vergangene Zeit, in der das moderne Auto seine Anfänge fand. Genau passend dazu fügt sich hier das gewölbte Plexi-Hartglas ins Bild. Dieses weist eine SICRALAN Beschichtung auf, welche die Uhr fit für jegliche Einsatzgebiete macht.
Auch Seiko setzt bei seinen Uhren häufig auf Kunststoffglas. Bei dieser eleganten Herrenuhr schützt das Glas das präzise Solaruhrwerk im Inneren. Die Uhr ist nicht nur tagsüber bei Sonneneinstrahlung, sondern dank einer LumiBrite Leuchtmasse auch im Dunkeln gut lesbar. Die Uhr verfügt über eine Stoppuhr-Funktion und eine Datumsanzeige